Chateau Rochendaal

 

Besuch: Oktober 2010

 

 

 

Recht idyllisch in einem kleinen Waldstück nahe eines Wohngebietes gelegen, findet man dieses kleine Schloß, welches im Jahre 1871 von dem Rechtsanwalt  Jean Henri Paul Ulens erbaut wurde.

Wenn man sich auf den Weg macht, dieses Schlösschen zu besuchen, hat man vielleicht die romantische Vorstellung von stuckverzierten Decken, verschnörkelter Wandmalerei, Marmorkaminen oder vielleicht hofft man sogar, noch Reste alter Möbelstücke vorzufinden. Die Realität sieht hier jedoch anders aus und man sieht sich konfrontiert mit hirnlosem Vandalismus. Einst war dies sicherlich ein wundervoller Ort. Mitten im Grünen an einem kleinen See gelegen, war das Leben hier recht lebenswert!

Im zweiten Weltkrieg wurden die Besitzer enteignet und das Gelände des Schlosses wurde von der deutschen Luftwaffe als Militärstützpunkt genutzt. Ein kleiner Flugplatz in unmittelbarer Nähe und einige Baracken stammen aus dieser Zeit. Das Chateau selbst wurde von nichtfliegenden Offizieren als Kasino genutzt.

Zum Ende des Krieges übernahmen kurzzeitig die Amerikaner das Areal, bevor das Chateau wieder in die Hände der belgischen Luftwaffe überging. Die Belgier richteten eine Ausbildungsstätte für Piloten ein und nutzten diese bis 1996.

Ab 1998 wurden Teile des Kasernengeländes als Zentrum für Asylsuchende verwendet.

Der Rest - und damit auch der Bereich des Chateaus - ist weiterhin militärisches Sperrgebiet und dient zur Ausbildung von Wach- und Patrouillenhunden des belgischen Militärs. Kontrollgänge erfolgen täglich. Leider konnten diese auch den weiteren Vandalismus nicht verhindern.

 

 

 

 

 

 Text und Fotos © Nicole Staniewski