Hasard Cheratte

 

Besuch: März 2010 und Juni 2011

 

 

 Das Werksgelände dieser ehemaligen Schachtanlage Hasard Cheratte liegt am Ortsausgang eines kleinen belgischen Dorfes, eingebettet zwischen einem steilen und dicht bewaldeten Bergrücken, einer zweispurigen Durchgangsstraße und unmittelbar angrenzender dichter Wohnbebauung.

Das marode, aber immernoch einigermaßen stabile  Zugangstor liegt neben der Gleisbrücke, die noch heute mit der Aufschrift „Hasard-Cheratte“ recht eindrucksvoll die Durchgangsstraße überquert und schon von weitem zu sehen ist

Etwa im Jahre 1860 wurden die ersten Betriebsgebäude errichtet.

Das Bergwerk Hasard Cheratte wurde 1977 geschlossen. Es steht unter Denkmalschutz und verfügt teilweise noch über maschinelle Ausstattung. Insgesamt sind drei Schächte erhalten, von denen sich zwei direkt auf der Anlage befinden.

Besonders auffällig ist die burgenähnliche Architektur von Hasard Cheratte. Allerdings hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen, denn Unterhalts- oder Restaurationsmaßnahmen finden eigentlich so gut wie gar nicht statt.

Ins Auge fallen die vielen Hinweise auf gewerkschaftlich organisierte Wahlkämpfe auf dem Bergwerk, die in die Zeit kurz vor der Schließung fallen. Ebenso auffällig ist ein gewichtiger Unterschied zu typischen deutschen Zechen: Es gibt in den Kauen keine Körbe sondern Spinde und außerdem separate Umkleideräumlichkeiten für Männer und Frauen. In vielen anderen Ländern haben sich Frauen im Bergbau nie durchsetzen können. Ganz im Gegenteil herrschte früher mancherorts sogar der Glaube daran vor, sie würden den Bergmännern im Stollen Unglück bringen.