Schloß Reinhardsbrunn, Thüringen-Ostdeutschland

Besuch: Mai 2011

 

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Dieses wunderschöne Schloß kann auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken

Thüringer Landgrafen erbauten im 11. Jahrhundert das Kloster Reinhardsbrunn.

Das Kloster Reinhardsbrunn war das Hauskloster der thüringer Landgrafen. Die Besitzungen dehnten sich im Laufe der Jahrhunderte über ganz Thüringen aus. Ihre territorial­politische Bedeutung basierte auf der Tatsache, daß die Landgrafen gleichzeitig auch Vögte des Klosters waren und somit unmittelbar politisch einwirken konnten.

Martin Luther stattete 1521 auf seinem Weg zum Reichstag nach Worms dem Kloster Reinhardsbrunn einen Besuch an. 1525 wurde das Kloster im Deutschen Bauernkrieg erheblich zerstört und anschließend aufgelöst.

Mit dem Bau eines Amtshauses durch Herzog Friedrich Wilhelm I. von Sachsen- Weimar beginnt 1601 ein neuer Abschnitt in der Geschichte von Reinhardsbrunn. Dieses Ge­bäude trägt später die Namen ,,Saalhaus" oder ,,Hirschgalerie". 1610 wird ein neues Gebäude, die spätere ,,Kirchgalerie" hinzugefügt. Zuletzt befanden sich darin das Hotelrestaurant und ein Teil der Hotelzimmer. Ein Jahr danach, 1611, entsteht das ,,Hohe Haus" mit der herzoglichen Wohnung und der Dienstwohnung sowie den Amtsräumen des Amtsrichters. An der Stelle der heutigen Durchfahrt stand ein Ge­bäude in dem der Münzmeister wohnte. Den ganzen Gebäudekomplex umgab die frühere Klostermauer, die auch heute noch teilweise vorhanden ist. Die Schloßgebäude waren darüber hinaus noch durch eine weitere Mauer geschützt. Die Teiche wurden bereits in der Klosterzeit angelegt.

Die baulichen Anlagen im 17. Jahrhundert sind mit dem heutigen Grundriß identisch. Da vom Kloster bis auf die Klostermauer keine Bausubstanz erhalten geblieben ist, wird angenommen, daß die neuen Bauwerke auf den alten Grundmauern errichtet wurden.

Zahlreiche Nebengebäude, Marstall, Zeughaus, Back- und Waschhaus und die Mühle entstanden ebenfalls in dieser Zeit.

Besitzerwechsel brachen auch Umbauarbeiten mit sich. Nach 1835 trat zunächst eine Unterbrechung der Umbauarbeiten ein. Erst 1845 wurden sie mit dem Umbau der ,,Kirchgalerie" fortgesetzt und 10 Jahre später mit Veränderungen im ,,Hohen Haus" weitergeführt. Der Neubau der Schloßkapelle im neoromanischen Stil dauerte bis zum Abschluß der Innenarbeiten im Jahre 1874. Der turmartige Ausbau neben dem Treppenturm des ,,Hohen Hauses" ist erst in den letzten Jahren des 19. Jahrhundert entstanden.

Im 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Schloß Reinhardsbrunn vorrangig als Jagdschloß und Sommersitz genutzt.

1945 wurde das Schloß Reinhardsbrunn in das Eigentum des Volkes überführt. Zunächst bis 1961 diente es als Schulungsstätte der Feuerwehr und Volkspolizei. Ab 1961 war es ein Hotel des VEB Reisebüro der DDR, das Teil der 1973 gebildeten Hotelbetriebe Reinhardsbrunn zusammen mit dem Parkhotel wurde. Dies ist allerdings auch seit vielen Jahren Geschichte. Heute liegt das Schloß in einem tiefen Dornröschchenschlaf. Im inneren sind zahlreiche Sanierungsversuche sichtbar, die allerdings kläglich gscheitert sind.

Der Heimatpfleger des Ortes kümmert sich liebevoll - soweit es ihm möglich ist -  um dieses Schloss und vermittelt Interessierten während Führungen im wunderschönen Schlosspark die interessante Geschichte des Schlosses.


Ihm gilt mein besonderer Dank für seine Bemühungen und seine Hilfe vor Ort

 

Quelle: www.schloss-reinhardsbrunn.de